Die Familien-Unfallversicherung

Einmal kurz nicht aufgepasst und schon kann es geschehen. Ein Unfall ist schnell passiert und kann das bisherige Leben vollkommen verändern. Gegen die finanziellen Probleme, die mit den meisten Unfällen einhergehen, kann man sich mit einer Familienunfallversicherung schützen. Mit Hilfe eines privaten Unfallschutzes lassen sich die finanziellen Folgen eines Unfalls absichern.

Inhalt:

Was ist eine Familienunfallversicherung?

Eine Unfallversicherung für die Familie versichert die Familienmitglieder vor den möglichen finanziellen Auswirkungen von Unfällen. Im Falle eines Unfalls leistet die Familienunfallversicherung für eine dadurch entstandene Invalidität eine gewisse Geldsumme oder eine Unfallrente. Dies hilft den Familien bei der Bewältigung der anfallenden finanziellen Belastungen. Vor allem wenn nur ein Elternteil der alleinige Verdiener in der Familie ist, ist der Unfallschutz für besonders wichtig. Einige Versicherer bieten ausserdem Rabatte an, falls sich gleich die komplette Familie versichern lässt.

Ist eine Familienunfallversicherung sinnvoll?

Eine Familienunfallversicherung macht für alle Sinn, die sich im Falle eines privaten Unfalls in der Freizeit oder zu Hause sowie weltweit finanziell absichern wollen. Sinnvoll ist eine private Familien-Unfallversicherung vor allem auch für Kinder, da sie im privaten Bereich oft stürzen und dies kann nicht selten folgenreiche Verletzungen oder im schlimmsten Fall eine Invalidität mit sich bringen. Ebenso sinnvoll ist die private Familien-Unfallversicherung für Hausfrauen oder -männer, denn letztlich ereignen sich sehr viele Unfälle im Haushalt.

familien-unfallversicherung Mit der Familienunfallversicherung die Familie finanziell absichern.

Warum ist die gesetzliche Unfallversicherung nicht ausreichend?

Der gesetzliche Unfallschutz schützt nur innerhalb der Arbeitszeit sowie auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz. Ebenso sind Kindergartenkinder und Schulkinder durch die gesetzliche Unfallversicherung im Kindergarten bzw. der Schule versichert sowie auf den Wegen dorthin.

Jedoch sind Unfälle die in der Freizeit oder Privat passieren, nicht durch den gesetzlichen Unfallschutz abgesichert. Ebenso sind nicht erwerbstätige Personen nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Allerdings passieren Unfälle zum grössten Teil in der privaten Zeit und sollten daher auch durch eine private Familienunfallversicherung abgesichert werden.

Welche Leistungen können mit einer privaten Familienunfallversicherung abgedeckt werden?

Eine Familienunfallversicherung bietet der Familie einen 24-Stunden Invaliditätsschutz im Falle eines Unfalls. Die Versicherten erhalten im Versicherungsfall in der Regel eine Einmalzahlung über die vertraglich vereinbarte Summe. Bei vielen Versicherern lassen sich oft auch noch zusätzliche Leistungen absichern, wie zum Beispiel:

  • Eine Unfallrente
  • Eine Leistung im Todesfall
  • Genesungs- oder Krankenhaustagegeld
  • Kosmetische Operationen
  • Kosten für Übernachtung für begleitende Eltern­teile im Kranken­haus (sogenanntes Rooming-In)

Die genauen Zusatzleistungen und Leistungshöhen fallen allerdings je nach Versicherer unterschiedlich aus. Daher sollte man die einzelnen Tarife der verschiedenen Anbieter vor einem Abschluss immer genau prüfen.

Private Familienunfallversicherung: Wer ist versichert?

Prinzipiell kann man die Zahl der Personen, die in der Familien-Unfallversicherung versichert werden sollen frei auswählen. Somit lassen sich zum Beispiel Ehepartner ohne Kinder miteinander absichern oder Familien können beispielsweise nur für ihren Nachwuchs Versicherungsschutz beantragen. Für einen umfangreichen Unfallschutz sollte man allerdings alle Familienmitglieder bei der Familienunfallversicherung absichern.

Welche Vorteile bietet eine private Familienunfallversicherung?

Die Unfallversicherung für Familien schützt die versicherten Mitglieder vor den finanziellen Folgen von unfallbedingten Schäden in ihrer Freizeit. Vor allem für Kleinkinder ist der Versicherungsschutz einer Familienunfallversicherung eine gute Entscheidung, da die kleinen Kinder nur während des Besuchs des Kindergartens sowie auf den Wegen dorthin durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt sind. Dies trifft ebenso auf Schulkinder beim Schulbesuch zu.

Erleidet das Kind aber während eines privaten Aufenthaltes auf einem Spielplatz einem fatalen Unfall, leistet der gesetzliche Versicherungsschutz allerdings nicht. Und mit der Auswahl von bestimmten Zusatzleistungen können Familien den Unfallschutz zudem an ihre individuellen Ansprüche anpassen.

Was kostet eine Familienunfallversicherung?

Die Kosten für eine private Familien-Unfallversicherung werden von bestimmten Kriterien wie zum Beispiel dem Alter, Beruf oder Hobbys beeinflusst. Ausserdem ist zunächst einmal die Zahl der zu versichernden Personen ausschlaggebend. Bei manchen Versicherungsgesellschaften gibt es auch Nachlässe für das zweite oder dritte Kind. Oftmals gibt es auch zusätzliche Rabatte beim Abschluss weiterer Versicherungen wie beispielsweise einer Privathaftpflichtversicherung.

Ausserdem spielt natürlich auch eine Rolle, wie hoch die Versicherungssumme und die Progression vereinbart wird. Entscheidet man sich noch für eine Unfallrente, beeinflusst dies ebenso die monatliche Versicherungsprämie. Auch ein Krankenhaustagegeld verteuert in der Regel den Beitrag pro Monat für die Versicherung. Geht der Versicherungsnehmer einem gefährlichen Hobby nach, erhöht dies meist ebenfalls die Kosten für den Unfallschutz und kann sogar zur Ablehnung des Versicherungsantrages führen.

Ein wesentlicher Punkt bei Kindern ist, die Versicherungssumme nicht zu gering zu wählen und eine Unfallrente so anzusetzen, dass auch die Kosten für eine Betreuung bei einer langfristigen Invalidität abgedeckt sind. Wer Hinterbliebene absichern möchte, der kann zudem eine Leistung im Todesfall einschliessen. Vor allem der Haupternährer der Familie sollte hier in jedem Fall vorsorgen.

Wie hoch sollte die Versicherungssumme bei der Unfallversicherung für die Familie sein?

Bei Erwachsenen ist eine Mindest-Versicherungssumme von etwa dem dreifachen Jahres-Bruttoeinkommen oder höher empfehlenswert. Für Kinder sollte man sie etwa bei Hunderttausend Euro ansetzen. Jedoch ist die Festlegung der Höhe für die Versicherungssumme auch von den individuellen Verhältnissen und den möglichen finanziellen Mitteln des Versicherungsnehmers abhängig.

Mit der Versicherungssumme wird die Summe festgelegt, welche der Versicherer im Falle einer Invalidität leistet. Die Zahlung der Summe erfolgt im Zusammenhang zum einzelnen Grad der Invalidität, der durch die Gliedertaxe festgelegt wird. Selbst wenn es sich bei der Unfallversicherung für Familien um eine Versicherungspolice handelt, wird für jedes Mitglied der Familie eine persönliche Versicherungssumme vereinbart.

Was bedeutet die Gliedertaxe bei der Unfallversicherung für Familien?

Mit der Gliedertaxe wird von den Versicherern bestimmt, was für ein Grad an Invalidität bei einer Beeinträchtigung oder Verlust eines Körperteils besteht. Dazu liegen den Anbietern für Unfallversicherungen Vorschläge für gewisse Standard-Werte vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft vor.

Prinzipiell darf aber jeder Versicherer seine individuelle Gliedertaxe definieren. Bei einem guten Angebot zur Familien-Unfallversicherung liegen diese Werte meistens über den vorgeschlagenen Standard-Werten. Somit bestimmt die Gliedertaxte, in welcher Höhe die Unfallversicherung leistet. Ist der Invaliditätsgrad niedrig, wird auch nur ein Teil der Versicherungssumme ausgezahlt.

Was bedeutet eine Progression bei der Familien-Unfallversicherung?

Auch die Progession spielt neben der Gliedertaxe eine wichtige Rolle bei der Versicherungsleistung. Wird keine Progression vereinbart, bekommt der Versicherungsnehmer bei einem Leistungsfall den Anteil der Versicherungssumme, der sich auf Grundlage des ermittelten Invaliditätsgrads ergibt. Wird allerdings eine Progression eingeschlossen, vervielfacht sich die Versicherungsleistung je nach Höhe des Invaliditätsgrads um den vereinbarten Progressions-Satz. Die Sätze für die Progression können je nach Anbieter zum Beispiel bei 225%, 350%, 500% oder höher liegen.

Was ist die Invalidität bei der Familienunfallversicherung?

Bedingung für die Leistung bei Invalidität ist, dass der psychische oder physische Zustand des Versicherungsnehmers auf Grund eines Unfalls permanent beeinträchtigt wird und er somit invalid ist. Von einer permanenten Schädigung wird in der Regel gesprochen, falls diese aller Voraussicht länger als 36 Monate anhalten wird, und eine Besserung des Befindes nicht absehbar ist.

Was sollte man bei einem Familienunfallversicherung Vergleich beachten?

Beim Vergleichen ist nicht nur wichtig, wie hoch die Versicherungsbeiträge sind, sondern auch die Leistungen des entsprechenden Versicherers sind entscheidend. Das Wesentliche ist, dass eine Unfallversicherung für die Familie deren Anforderung entspricht und ein gutes Verhältnis zwischen Kosten und Leistung offeriert. Ebenso sollte die Gliedertaxe bei guten Versicherungsgesellschaften über den empfohlenen Standardwerten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft liegen.

Wann leistet eine Familienunfallversicherung nicht?

Ausschlüsse gibt es bei jeder Unfallversicherung. Mögliche Gründe, warum eine Familienunfallversicherung keinen Invaliditätsschutz bietet, können zum Beispiel sein:

  • Falls der Unfall oder die Folgen des Unfalls komplett auf Grund einer Erkrankung oder Gebrechen verursacht wurden.
  • Für Unfälle, die in Folge der Ausübung einer gefährlichen Erwerbstätigkeit geschehen. Darunter können beispielsweise Berufe wie Dackdecker, Gerüstbauer, Holzfäller oder Zirkusartisten fallen.
  • Unfälle auf Grund von Drogenkonsum oder anderweitiger Suchtmittel sowie eine absichtliche Missachtung von Sicherheits- und Warnhinweisen.
  • Ausübung von Sportarten die zu Verletzungen tendieren wie beispielsweise Kickboxen oder Boxen.

Welche Leistungen genau ausgeschlossen werden, kommt jedoch immer auf den gewählten Anbieter an. Daher sollte man die Versicherungsbedingungen vor einem Vertragsabschluss ganz genau überprüfen.

Fragen des Versicherers beim Abschluss einer Familienunfallversicherung

Grundsätzlich sollte man Fragen, die Versicherungen für den Abschluss einer Versicherungspolice stellen, immer ehrlich und so genau wie möglich beantworten. Denn dies ist für die Versicherungsgesellschaft die Basis für die Kalkulation des Versicherungsrisikos. Und sollte man bei Fragen zum ausgeübten Beruf nicht die korrekte Angabe machen und beispielsweise das geringere Risiko einer kaufmännischen Tätigkeit angeben, anstelle eines Handwerksberufes, riskiert derjenige somit den gesamten Versicherungsschutz. Ebenso sollte man dem Unfallversicherer mitteilen, falls sich der Schwerpunkt der beruflichen Situation verändern sollte.